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Funkdurchsage auf 132.040 MHz: Flugplatz Offenburg an die Ortenau: Wir feiern – kommt alle!

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Funkdurchsage auf 132.040 MHz: Flugplatz Offenburg an die Ortenau: Wir feiern – kommt alle!

 

Regio Gespräch mit Stefan Kolb, 1. Vorsitzender der Fliegergruppe Offenburg e. V. anlässlich des Fliegerfest am Samstag, 17. und Sonntag, 18. September 2022.

Der traditionsreiche Flugplatz öffnet an diesem Wochenende die Tore für alle interessierten Bürger. Geboten wird ein spannendes und durchaus spektakuläres Programm mit Flugvorführungen unterschiedlichster Fluggeräte, Rundflügen über Offenburg, der Ortenau zwischen Rhein und Schwarzwald, Besichtigung unterschiedlicher Flugzeuge und Bewirtung mit Speis und Trank vom Verein. Für Kinder ist obligatorisch eine Hüpfburg aufgestellt und alle Kinder bis 12 Jahre sind zu einem Malwettbewerb mit dem Thema “Heimatflugplatz” eingeladen. Dem Gewinner winkt als Preis ein Schwarzwaldrundflug zusammen mit den Eltern.  So ist für die ganze Familie an den Festtagen etwas dabei und die Fliegergruppe hofft aktuell auf den Segen des Wettergottes und ganz viele Gäste aus Offenburg und Umgebung.

Wir sprechen etwas ausführlicher mit Stefan Kolb und stellen fest, er ist Sachen Fliegerei in Offenburg und den Geschichten rund um den “Sonderlandeplatz”, so die aktuelle offizielle Bezeichnung heute, ein wandelndes Lexikon.

Anlass des diesjährigen Flugplatzfestes sind 111 Jahre Bestehen des Heimatflugplatzes verbunden mit dem 70-jährigen Vereinsjubiläum der Fliegergruppe Offenburg e. V.

Solche Zahlen sind in einer schnelllebigen Zeit wie heute tatsächlich Anlass zum Feiern und vielleicht auch ideal für einen kurzen Ausflug in die Geschichte des Fluggeländes.

Der Flugplatz wurde auf dem Exerzierplatz der örtlichen Garnison eingerichtet und im Mai 1911 zum ersten Mal als ziviler Landeplatz genutzt. Offenburg wurde Zwischenetappe beim 1. Zuverlässigkeitsflug (auch Prinz-Heinrich-Flug genannt). Der Wettbewerb diente der Erprobung der neuesten deutschen Flugmodelle unter Praxisbedingungen und war damals noch ein echtes Abenteuer, bei dem auch leider immer wieder mutige Piloten zu Tode kamen. 

Sie können sich vorstellen, welch Spektakel dies für die Offenburger zu dieser Zeit war, als die neun Maschinen zum allerersten Mal im Anflug waren.

1911 “Prinz-Heinrich-Flug” historisches Foto aus Offenburg
Quelle: Fliegergruppe Offenburg e. V.

 

Eine nennenswerte militärische Bedeutung besaß der Platz weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg. In den 1930er-Jahren entwickelte sich eine zunehmende zivile fliegerische Nutzung, und im Dezember 1936 erhielt der Platz eine Zulassung als Landeplatz. In den 1950er-Jahren wurde die Segelfliegerei verstärkt aufgenommen und das Gelände seither kontinuierlich weiter entwickelt. Im Jahr 1969 war Offenburg Austragungsort der deutschen Hubschraubermeisterschaften. Ferner war Offenburg des Öfteren Etappenziel des Deutschlandfluges.

1975 wurde der Platz nach Südosten verlegt und die zum Flugbetrieb notwendigen Einrichtungen in diesem Zuge wesentlich erweitert. Er erhielt insbesondere die in dieser Form heute noch bestehende befestigte Piste, sodass auch Geschäftsreiseflugzeuge mit Turbinenantrieb – insbesondere der Werksverkehr der Firma Burda – den Platz regelmäßig benutzen konnten.

1996 wurde der Verkehrslandeplatz durch einen Stadtratsbeschluss zugunsten der fliegerischen Nutzung des Flugplatzes Lahr zu einem Sonderlandeplatz zurückgestuft. Seither darf der Platz außer durch die Flugzeuge der Fliegergruppe Offenburg e. V. nur nach vorheriger Anmeldung genutzt werden. Die anderen in Offenburg beheimateten Luftfahrzeuge mussten infolgedessen nach Lahr umziehen. Der gewerbliche Luftverkehr beschränkte sich fortan im Rahmen der Sondergenehmigungen auf Flüge der Firma Burda und ortsansässiger luftfahrttechnischer Betriebe.

Flugvorführung

Eine Maschine im Rückenflug bei den Flugvorführungen auf dem Flugplatz Offenburg beim Flugtag 1969. Über den Köpfen der Zuschauer sind die Piper PA 18- Super Cub der ortsansässigen Burda-Staffel zu erkennen.
Quelle Peter Nath - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65987235

Wir sprechen mit Stefan Kolb über die Intension des Festaktes. Zum einen sind 111 Jahre für einen Flugplatz eine echte Leistung. Viele Geschichten, viele persönliche Erlebnisse und historische Ereignisse, die Geschichte von Offenburg prägen, sind mit diesem Ort verbunden. Und auch 70 Jahre Vereinsleben, mit Höhen, Rückschlägen, Schicksalen und vor allem wunderschönen Geschichten. Fliegen hat viel mit dem Gefühl von Freiheit zu tun. Ganz nach Reinhard Mey: “Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.” 
Segelfliegen, eine vogelgleiche Erhabenheit erleben. Technische Wunderwerke, der Duft von Werkstatt und knatterten Maschinen, Kameradschaft, Freundschaft, Jugendarbeit sind nur einige der Stichworte, um zusammen mit den Offenburger und Ortenauer Bürgern, ein schönes Fest zu erleben. Zumal ein solches Flugplatzfest Generationen übergreifend interessant ist. So können ganze Familien, Enkel und Großeltern einen schönen, ereignisreichen Tag erleben.

Wir vermuten, Stefan Kolb könnte stundenlang erzählen. Wenn Sie weitere Fliegergeschichten hören möchten, planen Sie doch mit Familie und Freunden einen Besuch der Jubiläumsveranstaltung am 17. oder 18. 09. 2022 am Flugplatz Offenburg ein.

Die Regio Ortenau empfiehlt: https://fliegergruppe-offenburg.de/