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Es war einmal... vom Schicksalsfaden

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Katrin Bamberg - Spinnradmärchen

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Es war einmal... vom Schicksalsfaden

 

Ein Wort vorweg

Vom Faden des Schicksals wird im Märchen oft erzählt. Zurecht gemacht wird er von den Schicksalsgöttinnen, die dem Leben die Richtung und die Länge vorgeben. Sie spinnen Glückssträhnen und Pechsträhnen hinein – nach Lust und Laune. Dann aber nimmt jedes Menschenkind sein eigenes Schicksal in die Hand und mit seinem freien Willen darf es mutige Entscheidungen treffen.

Vom Schicksalsfaden

In einem fernen Land lebte ein König, dessen Sohn endlich herangewachsen war. Aber eine Braut hatte er noch keine. 

„Das wird sich schon finden“, sprach der König. „Ich werde mir etwas einfallen lassen, sonst lerne ich in diesem Leben meine Enkelkinder nicht mehr kennen. Das wäre doch schade!“

Der König ließ einen Palast errichten, groß und von einem wahren Meister bis ins letzte Detail geplant. Endlich war alles fertig! Der Palast glich einem Labyrinth und hatte die edelsten Säle und Kammern aufzuweisen. So wurden nun alle schönen Prinzessinnen und Töchter der Fürsten und Grafen eingeladen zu einem großartigen Fest. Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile und die Gäste kamen herbei.

Als alle versammelt waren, verkündete der König: „Ihr Mädchen, versucht euer Glück! Wer von euch durch alle Räume gehen kann und wieder herausfindet, der soll den jungen Prinzen zum Manne haben!“ 

Die Mädchen irrten im Palast umher, doch keine konnte den Weg finden. Es waren ja so viele Säle und Kammern. Manche Mädchen schafften es durch vier oder fünf Räume. Manche schafften es bis ins erste Stockwerk, aber dann irrten sie umher und weinten verzweifelt. Manche schrien um Hilfe. So verließ auch bald die letzten der Mut. Der König sah es wohl und grübelte. „Vielleicht habe ich die Aufgabe zu schwer gemacht!“ Er verlor die Hoffnung.

Aus den nahen Städten und Dörfern war allerhand Volk herbeigeströmt und beobachtete das Spektakel. Die vielen elegant gekleideten Damen schienen auch nicht klüger zu sein, als sie selbst!

Ein Mädchen war in der Menge, die wollte sich das Schauspiel nicht entgehen lassen und sah wie die Königstöchter weinend davon gingen. Da kam es ihr in den Sinn, es selbst zu versuchen. Ihre Mutter hielt sie am Ärmel und rief: „Mein Kind, wie kannst du es wagen! Das ist doch nur für Königstöchter, aber wir sind arme Leute.“ Der Königssohn sah das Mädchen, wie es sich losmachte. Schön war sie! Lieblich wie eine Pfingstrose! 

Da kam er auf sie zu und fragte: „Willst du es versuchen?“ Schon trat sie mit sicheren Schritten in den Palast, ging von Raum zu Raum. In einem fand sie einen Ring, den steckte sie sich an den Finger. Im nächsten Raum lag ein Kleid ausgebreitet. Es war so schön und zart. Da zog sie es an und lief durch alle Säle und Kammern. Endlich kam sie wieder heraus und alle staunten. Sie war als Braut gekleidet. Da trat der Königssohn vor sie und nahm sie bei der Hand. Sein Mund stand offen und er konnte kein einziges Wort sagen. Dafür erzählten seine Augen umso mehr. Der König fasste sich schnell und sprach: „Nun soll Hochzeit gefeiert werden. Alle wurden eingeladen. Das war ein Fest!“

Als am späten Abend der König neben seiner Schwiegertochter an der Festtafel saß, fragte er: „Sag, wie konnte es dir gelingen, was all die anderen nicht schafften? Was hast du gemacht?“ 

„Oh, es war ganz einfach. Ich habe meinem Schicksal vertraut und den Faden an der Eingangstür zum Palast festgemacht. Dann führte es mich wie von selbst durch ganz verschiedene Räume. Die Dinge, die ich auf meinem Weg fand, nahm ich mit. Auf dem Weg zurück habe ich den ganzen Faden wieder aufgewickelt. So konnte ich mich nicht verirren und fand wieder heraus.“ 

Da freute sich der König von ganzem Herzen, dass er so eine schöne und kluge Schwiegertochter gefunden hatte. Genau wie er sie sich gewünscht hatte. Und sein Sohn? Der strahlte vor Glück. Seht ihr? Sie war arm, aber klug und wurde eines Tages Königin. Seit dieser Zeit weiß man, dass kluge Leute auch in einfachen Hütten zu finden sind und nicht nur in Palästen.

Erzählfassung: Katrin Bamberg (nach einem Märchen aus Rumänien)

 

Herzliche Grüße 

Katrin Bamberg

 

Öffentliche Erzähltermine:

Dienstag, 16.04.2024 10 Uhr, Kehl - Schmetterlingsausstellung

Freitag, 21.04.2024 15 Uhr, Mösbach - Kirschblütenzauber

Freitag, 26.04.2024 19 Uhr, Kirche Sand - Wunschpunsch

Dienstag, 30.04.2024 20 Uhr, Theater der 2 Ufer - Walpurgisnacht

Samstag, 04.05.2024 15 Uhr, Bogenwald Niedersachsen - Märchenfest

Sonntag, 26.05.2024 15 Uhr, Theater der 2 Ufer-  Im Zauberwälchen