Tuesday, der 05 August 2025
 
 

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Es war einmal... Nachbars Melonen (China)

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Katrin Bamberg - Spinnradmärchen

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Es war einmal... Nachbars Melonen (China)

 

Es waren einmal zwei Dörfer. Eins lag auf der linken Seite und eins auf der rechten Seite des Flusses. Das eine hieß Wai und das andere hieß Tschu. Die Dörfer waren schön und hinter den Dörfern erstreckten sich herrliche Felder, auf denen Melonen wuchsen. Die Einwohner von Wai waren gute Bauern. Ihre Melonen waren süß und saftig und wenn sie diese auf den Markt trugen, dann standen die Menschen Schlange um eine Melone zu ergattern. Es gab eine Menge Geld für solche Früchte. Die Menschen waren wohlhabend.

Die Bauern von Tschu waren ebenfalls Melonenbauern, aber ihre Früchte waren trocken und fasrig, ohne jeden Geschmack. Nur wenige Leute wollten welche kaufen. Der Preis wurde so weit heruntergehandelt, dass es sich gar nicht lohnte, sie zum Markt zu tragen.

Eines Tages schauten die Bauern von Tschu auf die andere Seite des Flusses nach Wai. Sie schauten und wurden neidisch. Und aus Neid wurde Wut. Sie wurden so wütend auf ihre Nachbarn, dass sie sich in der Nacht dazu entschlossen, loszugehen und die Felder in Wai zu zerstören. Mit ihren Äxten kamen sie über die Brücke, die beide Dörfer verband. Sie schlichen durch das Dorf, gingen zu den Feldern und hoben die Äxte und hackten. Sie hackten und hackten alles entzwei.

Als am anderen Morgen die Bauern von Wai das Unglück sahen und begriffen, dass ihre Ernte komplett zerstört war, schauten sie sich an. Sie schauten auch auf die andere Seite des Flusses. Sie wurden wütend! Sehr wütend wurden sie! „Rache!“, schrien sie! „In der nächsten Nacht gehen wir nach Tschu und zerstören ihre Felder!“ Man konnte es überall hören. Der älteste Mann von Wai war sehr weise und rief alle zu sich: „Hört!“, sprach er. „Ihr habt jedes Recht der Welt, wütend zu sein. Was unsere Nachbarn getan haben ist schrecklich. Aber lasst uns nachdenken; wenn wir die Ernte in Tschu auch zerstören, dann wird nur noch mehr Wut und Zorn sein. Und keine einzige Melone! Die Dörfer werden in Krieg miteinander sein. 

Ich habe eine bessere Idee: anstatt die Äxte dorthin zu tragen, sollten wir doch lieber Gießkannen mitnehmen. Und anstatt uns in der Nacht anzuschleichen, gehen wir doch lieber am helllichten Tag. Wir bewässern die Felder von Tschu. Das ist doch der Grund, warum ihre Früchte nicht so saftig sind, wie unsere. Sie wissen nicht, was die Früchte brauchen und wann sie es brauchen. Auch den Zeitpunkt für die Ernte wissen sie nicht.“ Einige Dorfbewohner wollten noch immer Rache, aber die Worte des Altenwaren mächtig und so waren auch die zögernden Dorfbewohner bereit, es auszuprobieren.

Die Bauern von Wai füllten am Fluss ihre Gießkannen und überquerten den Fluss. Die Bauern von Tschu sahen die Nachbarn von Wai näherkommen und versteckten sich. Wie staunten sie, dass die Nachbarn keine Waffen, sondern Gießkannen trugen. Sie beobachteten, wie die Nachbarn durch die Straßen gingen und hinter dem Dorf die Melonenfelder bewässerten. Sie schlichen hinterher und beobachteten misstrauisch ihre Nachbarn. „Das ist bestimmt Gift, was sie darauf gießen.“

Aber dann begannen die Bewohner miteinander zu reden. Die Leute von Wai erzählten, was man machen kann, damit die Melonen süß und saftig werden. Die Menschen von Tschu taten das, was das Wichtigste war: sie hörten zu. 

Die Melonen verkauften sich gut. Die Einwohner wurden so wohlhabend wie in Wai. Die Dörfer lebten fortan in Frieden und feierten jedes Jahr das Fest ihrer Freundschaft. Solltest du einmal eine süße Melone essen, wirst du kaum erraten, auf welcher Seite das Flusses sie gewachsen ist.

 

Herzliche Grüße

Katrin Bamberg

 

Öffentliche Erzähltermine:

Samstag, 02.08.2025 11 Uhr, Mediathek Kehl - Leseoase

Sonntag, 10.08.2025 15 Uhr, Theater der 2 Ufer - Zauberwäldchen

Samstag, 23.08.2025 15 Uhr, Villa Jamm Lahr - Sommermärchen

Sonntag, 24.08.2025 15 Uhr, Theater der 2 Ufer - Zauberwäldchen

Sonntag, 07.09.2025 13+15 Uhr, Burgfest - Hohengeroldseck

Sonntag, 14.09.2025 15 Uhr, Theater der 2 Ufer - Zauberwäldchen

Freitag, 19.09.2025 19 Uhr, Kirche Sand - Wunschpunsch