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Die Kastanienröster von Madrid: Eine herbstliche Tradition

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Die Kastanienröster von Madrid: Eine herbstliche Tradition

 

Wie eine jahrhundertealte Tradition die kalten Herbsttage in Madrid erwärmt – und warum der Duft gerösteter Kastanien mehr ist als nur Nostalgie.

Wenn der Herbst in Madrid Einzug hält, erfüllt der Duft gerösteter Kastanien die Straßen. Erfahre die Geschichte der traditionellen Kastanienröster und wie du mit unseren Kastanienpfannen diese Tradition nach Hause holst.

Es ist Ende Oktober in Madrid. Die ersten Blätter fallen im Retiro-Park, und an der Ecke der Calle Mayor steht Paco Hernández an seinem Kastanienstand – genau dort, wo schon sein Großvater vor 80 Jahren stand. Der 67-jährige ist einer der letzten traditionellen Kastanienröster der Stadt, ein "castañero", wie sie in Madrid heißen.

"Mein Großvater begann 1943, direkt nach dem Bürgerkrieg", erzählt Paco, während er geschickt die Kastanien in seiner speziellen Pfanne wendet. "Damals waren geröstete Kastanien oft das einzige warme Essen, das sich die Menschen leisten konnten." Die löchrige Eisenpfanne, die er benutzt, ist noch immer dieselbe, die sein Großvater damals schmiedete.

Die Tradition der Kastanienröster in Madrid reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Wenn der November kam, strömten die "castañeros" aus den Bergen von Ávila und Salamanca in die Hauptstadt. Sie brachten nicht nur ihre Kastanien mit, sondern auch ihre speziellen Pfannen – kunstvoll gelochte Eisenpfannen, die über Holzkohlefeuer geschwenkt wurden.

"Das Geheimnis liegt im Rhythmus", erklärt Paco und demonstriert die kreisende Bewegung. "Zu schnell, und die Kastanien fliegen heraus. Zu langsam, und sie verbrennen. Es ist wie ein Tanz." Seine Hände bewegen die schwere Pfanne mühelos, eine Choreografie, die er seit seiner Kindheit beherrscht.

Die goldenen Jahre der Kastanienröster waren die 1950er und 60er Jahre. An jeder Straßenecke stand ein "castañero", gehüllt in dicke Mäntel, die Gesichter vom Rauch gerötet. "Wir waren die Heizung der Straße", lacht Paco. "Die Leute kamen nicht nur wegen der Kastanien, sondern um sich die Hände zu wärmen."

Besonders lebendig wird Paco, wenn er von den "cucuruchos" erzählt – den traditionellen Papiertüten aus Zeitungspapier, in die die heißen Kastanien gefüllt wurden. "Jeder castañero hatte seine eigene Falttechnik. Man erkannte uns an der Art, wie wir die Tüten falteten", erzählt er und formt geschickt eine perfekte Spitztüte aus einer alten Zeitung.

Die Kastanienpfanne seiner Familie hat ihre eigene Geschichte. Sein Urgroßvater war Schmied in Ávila und fertigte sie speziell für den Kastanienhandel an. "Schau dir die Löcher an", sagt Paco und zeigt auf das kunstvolle Muster. "Jedes hat seinen Zweck – die großen für die Hitze, die kleinen für den Rauch. Es ist Ingenieurskunst."

Heute gibt es nur noch wenige traditionelle Kastanienröster in Madrid. Die meisten verwenden moderne Gasöfen. Aber Paco bleibt bei der Holzkohle. "Der Rauch gehört dazu", beharrt er. "Er gibt den Kastanien diesen besonderen Geschmack, der die Menschen an ihre Kindheit erinnert."

Seine Stammkunden kommen seit Jahrzehnten. Señora Carmen, 85 Jahre alt, kauft jeden Herbst ihre Kastanien bei Paco. "Als kleines Mädchen kaufte ich bei seinem Großvater", erzählt sie. "Der Geschmack ist derselbe geblieben – wie eine Zeitreise."

Möchtest du diese jahrhundertealte Tradition auch zu Hause erleben? Bei www.der-spanien-shop.de findest du authentische Kastanienpfannen, gefertigt nach traditionellen Vorbildern. Mit der richtigen Pfanne und etwas Übung holst du dir den Zauber der Madrider Herbstabende in deine eigene Küche. Denn wie Paco sagt: "Kastanien rösten ist mehr als Kochen – es ist ein Stück Kulturerbe, das von Hand zu Hand weitergegeben wird."

Castañas asadas – wo Tradition auf Gemütlichkeit trifft.